BFH - Urteil vom 14.08.2019
I R 14/18
Normen:
AStG § 1 Abs. 1, Abs. 4; OECD-MustAbk Art. 9 Abs. 1; DBA-USA 1989 Art. 9 Abs. 1; AEUV Art. 49, Art. 63, Art. 64 Abs. 1;
Fundstellen:
AG 2020, 628
BFH/NV 2020, 755
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 27.09.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 1648/12

Korrektur von Auslandseinkünften aufgrund der Ausbuchung von Forderungen zu nicht fremdüblichen Bedingungen

BFH, Urteil vom 14.08.2019 - Aktenzeichen I R 14/18

DRsp Nr. 2020/7395

Korrektur von Auslandseinkünften aufgrund der Ausbuchung von Forderungen zu nicht fremdüblichen Bedingungen

1. NV: Die fehlende Besicherung der Forderung aus einem Schuldscheindarlehen gehört grundsätzlich zu den nicht fremdüblichen "Bedingungen" i.S. des § 1 Abs. 1 AStG. Gleiches gilt für Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 Abs. 1 DBA–USA 1989). 2. NV: Art. 9 Abs. 1 OECD-MustAbk (hier: Art. 9 Abs. 1 DBA–USA 1989) beschränkt den Korrekturbereich des § 1 Abs. 1 AStG nicht auf sog. Preisberichtigungen, sondern ermöglicht auch die Neutralisierung der gewinnmindernden Ausbuchung einer Darlehensforderung oder einer Teilwertabschreibung hierauf (Bestätigung des Senatsurteils vom 27.02.2019 – I R 73/16, BFHE 263, 525, BStBl II 2019, 394). 3. NV: Einer Einkünftekorrektur nach § 1 Abs. 1 AStG steht bei Geschäftsbeziehungen mit Tochtergesellschaften aus Drittstaaten das Unionsrecht nicht entgegen (Bestätigung des Senatsurteils vom 27.02.2019 – I R 51/17, BFHE 264, 292).

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Sächsischen Finanzgerichts vom 27.09.2017 – 5 K 1648/12 aufgehoben, soweit der Klage stattgegeben wurde, und die Klage insoweit abgewiesen.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

AStG § 1 Abs. 1, Abs. 4; OECD-MustAbk Art. 9 Abs. 1; DBA-USA 1989 Art. 9 Abs. 1; AEUV Art. 49, Art. 63, Art. 64 Abs. 1;

Gründe

I.