LSG Bayern - Urteil vom 10.03.2022
L 16 AS 198/20
Normen:
SGB X § 39 Abs. 2; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7a; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9 Abs. 1; SGG § 103 S. 1 Hs. 2; SGB II § 20 Abs. 1; SGB II § 20 Abs. 1a; SGB XII § 28; SGB XII § 28a; SGB II § 22; Alg II-V § 6 Abs. 1 Nr. 1; SGB II § 12 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 -3; SGG § 106a Abs. 3; EStG § 10a; SGB II § 12 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 und Nr. 6; SGB VI § 6; SGB VI § 231; SGB VI § 231a; GG Art. 3 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Landshut, vom 28.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 16 AS 667/18

Leistungsanspruch gemäß dem SGB II bei Einkommen aus selbstständiger TätigkeitFiktiver Vermögensverbrauch im Rahmen der Ermittlung eines Anspruchs auf ALG IINachweispflicht der hilfesuchenden Person bezüglich des Bestehens eines Leistungsanspruchs gemäß dem SGB IIErmittlung des Bedarfs bei selbstständig tätigem Leistungsempfänger

LSG Bayern, Urteil vom 10.03.2022 - Aktenzeichen L 16 AS 198/20

DRsp Nr. 2023/5833

Leistungsanspruch gemäß dem SGB II bei Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit Fiktiver Vermögensverbrauch im Rahmen der Ermittlung eines Anspruchs auf ALG II Nachweispflicht der hilfesuchenden Person bezüglich des Bestehens eines Leistungsanspruchs gemäß dem SGB II Ermittlung des Bedarfs bei selbstständig tätigem Leistungsempfänger

1. Es ist Sache der hilfesuchenden Person, den Sachverhalt unter Vorlage geeigneter Unterlagen so darzulegen und nachzuweisen, dass zur Überzeugung des Gerichts ein Leistungsanspruch besteht.2. Eine konkrete Differenzierung zwischen Ausgaben für den privaten Bereich und reinen Betriebsausgaben ist notwendig, um den Gewinn und das anzurechnende Einkommen aus einer selbstständigen Tätigkeit nach §§ 11, 11b SGB II i.V.m. § 3 Alg II-V verlässlich ermitteln zu können.3. Vorhandenes Vermögen nach § 12 Abs. 1 SGB II steht dem Leistungsanspruch nach dem SGB II so lange entgegen, wie es nicht (nachweislich) verbraucht wurde. Ein fiktiver Vermögensverbrauch ist ohne Belang.

Tenor

I.

Die Berufung gegen den Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Landshut vom 28. Februar 2020 wird zurückgewiesen.

II.

Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

III.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB X § 39 Abs. 2; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7a; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9 Abs. 1; SGG § 103 S. 1 Hs. 2;