BFH - Urteil vom 18.04.2000
VIII R 75/98
Normen:
EStG (1987 bis 1989) § 20 Abs. 1 Nr. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3 ; KStG § 44 ; AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;
Fundstellen:
BB 2000, 1553
BFHE 192, 80
BStBl II 2000, 423
DB 2000, 1499
DStR 2000, 1254
DStZ 2000, 682
GmbHR 2000, 832
Vorinstanzen:
FG Köln,

Nachträgliche Körperschaftsteuerbescheinigung

BFH, Urteil vom 18.04.2000 - Aktenzeichen VIII R 75/98

DRsp Nr. 2000/6019

Nachträgliche Körperschaftsteuerbescheinigung

»Wird nach Bestandskraft eines Einkommensteuerbescheides die Bescheinigung nach § 44 KStG vorgelegt, ist auch für Veranlagungszeiträume vor 1996 nicht nur die Anrechnungsverfügung, sondern gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 auch die Einkommensteuerfestsetzung zu ändern. Die anzurechnende Körperschaftsteuer ist nach § 20 Abs. 1 Nr. 3 EStG den Einkünften aus Kapitalvermögen hinzuzurechnen.«

Normenkette:

EStG (1987 bis 1989) § 20 Abs. 1 Nr. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3 ; KStG § 44 ; AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 ;

Gründe:

I. Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) --Ehegatten-- wurden für die Streitjahre 1987 bis 1989 zusammen zur Einkommensteuer veranlagt. Der Kläger erzielte in dieser Zeit als beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer der S-GmbH aufgrund von verdeckten Gewinnausschüttungen (vGA) Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die auf die Ausschüttungen entfallende Körperschaftsteuer wurde in den Einkommensteuerbescheiden für diese Jahre weder angerechnet noch gemäß § 20 Abs. 1 Nr. 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) den Einkünften hinzugerechnet. Die Bescheide verwiesen zur Begründung auf § 36a EStG.