BFH - Urteil vom 20.09.2006
I R 13/02
Normen:
DBA-FRA Art. 2 Abs. 1 Nr. 4 lit. a ; EGVtr Art. 48 ; EStG (1987) § 1 Abs. 3 § 2a Abs. 1 S. 1 Nr. 4 § 21 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 § 21a § 32b ;
Vorinstanzen:
FG Rheinland-Pfalz, vom 16.05.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 1148/01

Negativer Progressionsvorbehalt; negative Einkünfte aus der Nutzungswertbesteuerung eines EFH in Frankreich

BFH, Urteil vom 20.09.2006 - Aktenzeichen I R 13/02

DRsp Nr. 2007/787

Negativer Progressionsvorbehalt; negative Einkünfte aus der Nutzungswertbesteuerung eines EFH in Frankreich

1. Ein in Frankreich belegenes EFH ist wegen Fehlens eines Einheitswerts nach § 21 Abs. 2 Satz 1 EStG 1987 zu besteuern. Es fällt nicht unter die pauschale Nutzungswertbesteuerung des § 21a EStG; im Grundsatz ist daher die sog. große Übergangsregelung in § 52 Abs. 21 Satz 2 EStG einschlägig.2. Negativer Einkünfte i. S. von § 21 Abs. 2 Satz 1 EStG 1987 gehören zu den Einkünften aus VuV unbeweglichen Vermögens i. S. des § 2a Abs. 1 Satz 1 Nr. 6 Buchst. a EStG 1987 (Anschluss an BFH-Urt. v. 26.3.1991 IX R 162/85, BStBl II 1991, 704).3. Ein in Frankreich wohnender, aber in Deutschland fiktiv nach § 1 Abs. 3 EStG unbeschränkt Stpfl. ist nur in Frankreich ansässig und abkommensrechtlich nur dort mit den Einkünften aus unbeweglichem Vermögen steuerpflichtig (Änderung der Rechtsprechung, vgl. BFH-Beschl. v. 13.11.2002 I R 13/02, BStBl II 2003, 795).

Normenkette:

DBA-FRA Art. 2 Abs. 1 Nr. 4 lit. a ; EGVtr Art. 48 ; EStG (1987) § 1 Abs. 3 § 2a Abs. 1 S. 1 Nr. 4 § 21 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 § 21a § 32b ;

Gründe: