BFH - Beschluss vom 05.04.2005
I B 221/04
Normen:
FGO § 69 Abs. 2 S. 2, Abs. 3 S. 1 ; KStG (2002) § 37 ;
Fundstellen:
BB 2005, 1038
BFH/NV 2005, 988
BFHE 209, 341
BStBl II 2005, 526
DB 2005, 1033
DStR 2005, 774
GmbHR 2004, 694
Steuertelex 2005, 278
Vorinstanzen:
FG München, vom 26.10.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 6 V 5013/03

Nutzung des Körperschaftsteuerguthabens aus Nachsteuer

BFH, Beschluss vom 05.04.2005 - Aktenzeichen I B 221/04

DRsp Nr. 2005/5998

Nutzung des Körperschaftsteuerguthabens aus Nachsteuer

»Es bestehen ernstliche Zweifel daran, ob § 37 KStG 2002 der Nutzung eines Körperschaftsteuerguthabens entgegensteht, das auf einer Ausschüttung eines Tochterunternehmens im laufenden Wirtschaftsjahr beruht und daher zum Schluss des vorangegangenen Wirtschaftsjahres nicht gesondert festgestellt wurde.«

Normenkette:

FGO § 69 Abs. 2 S. 2, Abs. 3 S. 1 ; KStG (2002) § 37 ;

Gründe:

I. Die Antragstellerin und Beschwerdegegnerin (Antragstellerin), eine GmbH, war im Streitjahr 2002 zu 100 v.H. an einer anderen GmbH (T) beteiligt. Das Körperschaftsteuerguthaben der Antragstellerin zum 31. Dezember 2001 wurde mit Bescheid vom 10. Dezember 2002 auf 12 707 EUR festgestellt. Laut Steuerbescheinigung der T schüttete diese für den Veranlagungszeitraum 2002 aufgrund Beschlusses vom 8. November 2002 3 118 000 EUR noch im Jahr 2002 an die Antragstellerin aus. Die Höhe des Körperschaftsteuerminderungsbetrages betrug 519 667 EUR. Am 15. November 2002 hat die Gesellschafterversammlung der Antragstellerin eine Gewinnausschüttung in Höhe von 3 150 000 EUR beschlossen.

Bei der Körperschaftsteuerveranlagung für 2002 begehrte die Antragstellerin eine Körperschaftsteuerminderung in Höhe von 525 000 EUR (= 1/6 von 3 150 000 EUR).