OFD Düsseldorf - Verfügung vom 05.11.2002
S 2244- 55 - St 122 - K

OFD Düsseldorf - Verfügung vom 05.11.2002 (S 2244- 55 - St 122 - K) - DRsp Nr. 2008/92545

OFD Düsseldorf, Verfügung vom 05.11.2002 - Aktenzeichen S 2244- 55 - St 122 - K

DRsp Nr. 2008/92545

§ 17 EStG Nachträgliche Anschaffungskosten im Rahmen des § 17 EStG vor dem Hintergrund gesetzlicher Änderungen im Eigenkapitalersatzrecht; Herabsetzung der Wesentlichkeitsgrenze auf mindestens 10% bzw. mindestens 1%

Der Bundesfinanzhof (BFH) hat sich im Jahre 1997 ausführlich mit der Berücksichtigung von eigenkapitalersetzenden Darlehen und Bürgschaften befasst. Ich verweise hierzu auf die Urteile vom 24.04.1997 (VIII R 16/94 - BStBl 1999 II, S. 339; VIII R 23/93 - BStBl 1999 II, S. 342), vom 04.11.1997 (VIII R 18/94 - BStBl 1999 II, S. 344) und vom 10.11.1998 (VIII R 6/96 - BStBl 1999 II, S. 348).

In diesen Urteilen hat sich der BFH immer eng an das Zivilrecht angelehnt und die Bedeutung des Eigenkapitalersatzrechtes für die Beurteilung von Darlehen und Bürgschaften als nachträgliche Anschaffungskosten im Rahmen des § 17 EStG hervorgehoben.

Die im Folgenden beschriebenen, ab 1998 geltenden Neuregelungen des Kapitalersatzrechtes im Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) mit Auswirkungen auf das Aktienrecht sind gerade im Hinblick auf die neue Beteiligungsgrenze von mindestens 1% im § 17 EStG von großer Bedeutung.

I. Kapitalersatzrecht bei der GmbH