OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 03.11.2003
S 0370 A - 10 - St II 4.03

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 03.11.2003 (S 0370 A - 10 - St II 4.03) - DRsp Nr. 2008/87161

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 03.11.2003 - Aktenzeichen S 0370 A - 10 - St II 4.03

DRsp Nr. 2008/87161

§ 191 AO; Haftungsbescheide, Duldungsbescheide

  • Die materiell-rechtlichen Voraussetzungen für den Erlass eines Haftungs- oder Duldungsbescheides ergeben sich aus den §§ 69 bis 77, den Einzelsteuergesetzen oder den zivilrechtlichen Vorschriften (z.B. §§ 25, 128 HGB). §§ 93, 227 Abs. 2 InsO schließen eine Haftungsinanspruchnahme nach §§ 69 ff. nicht aus (BFH-Urteil vom 2.11.2001,BStBl 2002 II S. 73). Der Gesellschafter einer Außen-GbR haftet für Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis, hinsichtlich deren die GbR Schuldnerin ist, in entsprechender Anwendung des § 128 HGB (vgl. BGH-Urteil vom 29.01.2001, NJW, 1056); dies gilt auch für Ansprüche, die bei seinem Eintritt in die GbR bereits bestanden (entsprechende Anwendung des § 130 HGB; BGH-Urteil vom 07.04.2003, NJW, 1803). Nach Ausscheiden haftet der Gesellschafter für die Altschulden in analoger Anwendung des § 160 HGB. Bei Auflösung der Gesellschaft ist § 159 HGB entsprechend anzuwenden (vgl. § 736 Abs. 2 BGB; BFH-Urteil vom 26.08.1997,BStBl 1997 II S. 745). Für Gesellschafter aller Formen der Außen-GbR, die vor dem 01.07.2003 in die Gesellschaft eingetreten sind, kommt aus Gründen des allgemeinen Vertrauensschutzes eine Haftung nur für solche Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis in Betracht, die nach ihrem Eintritt in die Gesellschaft entstanden sind.