BFH - Beschluß vom 01.03.2002
VI B 129/99
Fundstellen:
BFH/NV 2002, 759

Offenbare Unrichtigkeit; Fehlersaldierung

BFH, Beschluß vom 01.03.2002 - Aktenzeichen VI B 129/99

DRsp Nr. 2002/6350

Offenbare Unrichtigkeit; Fehlersaldierung

§ 177 AO gilt nicht bei der Berichtigung offenbarer Unrichtigkeiten nach § 129 AO.

Gründe:

Die Beschwerde ist unzulässig. Der Beklagte und Beschwerdeführer (das Finanzamt --FA--) hat Zulassungsgründe i.S. von § 115 Abs. 3 Satz 3 der Finanzgerichtsordnung a.F. (FGO) nicht hinreichend dargelegt (vgl. Art. 4 des Zweiten Gesetzes zur Änderung der Finanzgerichtsordnung und anderer Gesetze vom 19. Dezember 2000, BGBl I 2000, 1757).

1. Die erhobene Verfahrensrüge (§ 115 Abs. 2 Nr. 3 FGO) kann schon deshalb keinen Erfolg haben, da die Beschwerdeschrift keine Ausführungen darüber enthält, ob die Vorentscheidung auf dem behaupteten Ermittlungsfehler des Finanzgerichts --FG-- (Nichtberücksichtigung des Schreibens an die Klägerin und Beschwerdegegnerin --Klägerin-- vom 31. Oktober 1996) beruhen kann (vgl. Gräber/Ruban, Finanzgerichtsordnung, 5. Aufl., § 115 Rz. 96). Nach überwiegender Auffassung gilt § 177 der Abgabenordnung (AO 1977) nicht bei der Berichtigung offenbarer Unrichtigkeiten nach § 129 AO 1977 (vgl. Kühn/Hofmann, Abgabenordnung, § 177 Anm. 1; Tipke/Kruse, Abgabenordnung - Finanzgerichtsordnung, 16. Aufl., § 177 AO 1977 Rz. 1, mit umfangreichen Nachweisen).