OLG Frankfurt/Main - Urteil vom 16.02.2017
16 U 59/16
Normen:
BGB § 280; WpHG § 37 a;
Vorinstanzen:
LG Frankfurt/Main, vom 19.02.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 7 O 312/11

Pflicht einer Bank zur Aufklärung über den anfänglichen negativen Marktwert eines Swap-Vertrages

OLG Frankfurt/Main, Urteil vom 16.02.2017 - Aktenzeichen 16 U 59/16

DRsp Nr. 2017/3389

Pflicht einer Bank zur Aufklärung über den anfänglichen negativen Marktwert eines Swap-Vertrages

1. Im Jahre 2007 konnte ein Kreditinstitut davon ausgehen, über den von ihm in neuen Swap-Vertrag einstrukturierten anfänglichen negativen Marktwert nicht aufklären zu müssen. 2. Die Vorsatzvermutung ist jedenfalls aufgrund des Fehlens jeglicher, eine derartige Aufklärungspflicht bejahende höchst- und obergerichtliche Rechtsprechung widerlegt.

Tenor

Auf die Berufung der Klägerin zu 2 wird das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main vom 19.2.2016, Az. 2-07 O 312/11, teilweise abgeändert.

Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin zu 2) 425.122,05 € nebst Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz aus 119.212,98 € seit 18.5.2011, aus 13.958,39 € seit 4.7.2011, aus 12.401,28 € seit 3.10.2011, aus 12.386,11 € seit 2.1.2012, aus 13.301,16 € seit 2.4.2012, aus 16.263,72 € seit 2.7.2012, aus 17.106,88 € seit 2.10.2012, aus 19.320,- € seit 2.1.2013, aus 19.070,- € seit 2.4.2013, aus 19.150,44 € seit 2.7.2013 und aus 162.951,09 € seit 2.9.2013 zu zahlen.

Die Beklagte wird verurteilt, an die Klägerin zu 2 außergerichtliche Rechtsanwaltskosten in Höhe von 6.191,27 € zu zahlen.