BFH - Urteil vom 04.11.2003
VI R 96/01
Normen:
EStG § 9 Abs. 1 S. 1 § 10 Abs. 1 Nr. 7 § 12 Nr. 1 ;
Fundstellen:
AuA 2004, 30
AuR 2004, 119
BFH/NV 2004, 404
BFHE 203, 500
BStBl II 2004, 891
DB 2004, 412
DStR 2004, 261
NJW 2004, 1063
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 05.03.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 1737/00

Promotionskosten als Werbungskosten

BFH, Urteil vom 04.11.2003 - Aktenzeichen VI R 96/01

DRsp Nr. 2004/1243

Promotionskosten als Werbungskosten

»Kosten für den Erwerb eines Doktortitels können, sofern sie beruflich veranlasst sind, Werbungskosten sein. Sie sind regelmäßig nicht als Kosten der privaten Lebensführung zu beurteilen (Änderung der Rechtsprechung; Anschluss an die Urteile vom 4. Dezember 2002 VI R 120/01, BFHE 201, 156, BStBl II 2003, 403; vom 17. Dezember 2002 VI R 137/01, BFHE 201, 211, BStBl II 2003, 407; vom 27. Mai 2003 VI R 33/01, BFHE 202, 314, BFH/NV 2003, 1119; vom 22. Juli 2003 VI R 50/02, BFHE 202, 563, BFH/NV 2003, 1381).«

Normenkette:

EStG § 9 Abs. 1 S. 1 § 10 Abs. 1 Nr. 7 § 12 Nr. 1 ;

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) wurden für das Streitjahr 1998 als Eheleute zusammen zur Einkommensteuer veranlagt.

Die 1968 geborene Klägerin war jahrelang als Krankengymnastin tätig. Im Streitjahr nahm sie ein Medizinstudium auf. In der Einkommensteuererklärung für dieses Jahr machte sie bei einem Bruttoarbeitslohn in Höhe von 8 126 DM die folgenden Aufwendungen für das Studium einschließlich Promotion auf dem Gebiet der Orthopädie als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit geltend:

Semesterbeitrag/Fahrten zum Klinikum 1 314 DM

Fachliteratur 194 DM

Spanisch-Verb-Tabellen und Langenscheidts Spanisch-Expresskurs 49 DM

Famulatur in der Schweiz 4 020 DM

Aufwendungen für Promotion/Orthopädie 685 DM

Summe 6 262 DM