BFH - Urteil vom 27.04.2000
I R 65/98
Normen:
AktG § 273 Abs. 4 ; FGO §§ 57, 58, 119 Nr. 4, §§ 134, 155 ; GmbHG § 35 Abs. 1 ; LöschG § 2; ZPO §§ 56, 86, 241, 246, 579 Abs. 1 Nr. 4 ;
Fundstellen:
BB 2000, 1718
BB 2001, 613
BFH/NV 2000, 1298
BFHE 191, 494
BStBl II 2000, 500
DB 2000, 1799
GmbHR 2000, 952
KTS 2001, 136
NJW-RR 2001, 244
NZG 2000, 1048
Vorinstanzen:
FG Hessen,

Prozessbevollmächtigter einer gelöschten GmbH

BFH, Urteil vom 27.04.2000 - Aktenzeichen I R 65/98

DRsp Nr. 2000/6430

Prozessbevollmächtigter einer gelöschten GmbH

»Ist eine wegen Vermögenslosigkeit gelöschte GmbH im Klageverfahren durch einen vor der Löschung bevollmächtigten Prozessbevollmächtigten vertreten, kann das FG in der Sache entscheiden.«

Normenkette:

AktG § 273 Abs. 4 ; FGO §§ 57, 58, 119 Nr. 4, §§ 134, 155 ; GmbHG § 35 Abs. 1 ; LöschG § 2; ZPO §§ 56, 86, 241, 246, 579 Abs. 1 Nr. 4 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) --eine GmbH-- hat beim Finanzgericht (FG) Klage erhoben. Sie ist aufgrund einer schriftlich erteilten Vollmacht durch einen Prozessbevollmächtigten vertreten. Nach Klageerhebung wurde die Klägerin wegen Vermögenslosigkeit von Amts wegen im Handelsregister gelöscht (§ 2 des Gesetzes über die Auflösung und Löschung von Gesellschaften und Genossenschaften --LöschG-- vom 9. Oktober 1934, RGBl I 1934, 914). Der Aufforderung des FG, einen Nachtragsliquidator für die Klägerin zu bestellen, kam der Prozessbevollmächtigte nicht nach.

Das FG wies die Klage als unzulässig ab.