LSG Hamburg - Urteil vom 07.06.2021
L 1 KR 90/18
Normen:
SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 13 Buchst. a); SGB V § 9; SGB V § 175 Abs. 4 S. 1-2 und S. 4; SGB V § 188 Abs. 3; SGB V § 256a Abs. 1; SGB V § 256a Abs. 2 S. 1-2; SGB V § 256a Abs. 3; SGB IV § 24 Abs. 1; SGB X § 34 Abs. 3; BGB § 123; BGB § 119 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Hamburg, vom 23.08.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 48 KR 487/15

Rechtmäßigkeit der Beitragserhebung zur freiwilligen Kranken- und PflegeversicherungAnforderungen an die Anfechtung einer verwaltungsrechtlichen WillenserklärungAnforderungen an die Rechtsmissbräuchlichkeit der Ablehnung eines Richters

LSG Hamburg, Urteil vom 07.06.2021 - Aktenzeichen L 1 KR 90/18

DRsp Nr. 2021/13520

Rechtmäßigkeit der Beitragserhebung zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung Anforderungen an die Anfechtung einer verwaltungsrechtlichen Willenserklärung Anforderungen an die Rechtsmissbräuchlichkeit der Ablehnung eines Richters

1. Die Erklärung, im Gegensatz zur Mitgliedschaft in der freiwilligen Versicherung eröffne die Versicherung nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V die Möglichkeit des Erlasses, stellt keinen beachtlichen Inhaltsirrtum im Sinne von § 119 Abs. 1 BGB zur Anfechtung einer verwaltungsrechtlichen Willenserklärung dar. 2. Wird ein Ablehnungsgrund – hier ein behauptetes Verhalten des Berichterstatters in der letzten mündlichen Verhandlung – erst nach Aufruf der Sache und vor Beginn der mündlichen Verhandlung und nicht bereits im Vorfeld vorgebracht, liegt nahe, dass in bloßer Verschleppungsabsicht gehandelt wird.

Tenor

1. Die Berufung wird zurückgewiesen.

2. Außergerichtliche Kosten sind auch im Berufungsverfahren nicht zu erstatten.

3. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 13 Buchst. a); SGB V § 9; SGB V § 175 Abs. 4 S. 1-2 und S. 4; SGB V § 188 Abs. 3; SGB V § 256a Abs. 1; SGB V § 256a Abs. 2 S. 1-2; SGB V § 256a Abs. 3; SGB IV § 24 Abs. 1; SGB X § 34 Abs. 3; BGB § 123; BGB § 119 Abs. 1;

Tatbestand