LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 25.08.2021
L 8 R 207/21
Normen:
SGB VI § 64 Nr. 1; SGB VI § 66 Abs. 1 Nr. 4; SGB VI § 66 Abs. 2 Nr. 2; SGB VI § 76; SGB VI § 88 Abs. 2 S. 1; SGB VI § 101 Abs. 3 S. 1; SGB VI § 101 Abs. 4; SGB VI § 101 Abs. 5; SGB VI § 102 Abs. 5;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 22.02.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 7 R 972/20

Rechtmäßigkeit der Kürzung einer Hinterbliebenenrente nach Abänderung des VersorgungsausgleichsKeine Anwendung von § 101 Abs. 3 SGB VI auf HinterbliebenenrentenKeine Verdrängung des Besitzschutzes nach § 88 Abs. 2 SGB VI

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 25.08.2021 - Aktenzeichen L 8 R 207/21

DRsp Nr. 2022/1708

Rechtmäßigkeit der Kürzung einer Hinterbliebenenrente nach Abänderung des Versorgungsausgleichs Keine Anwendung von § 101 Abs. 3 SGB VI auf Hinterbliebenenrenten Keine Verdrängung des Besitzschutzes nach § 88 Abs. 2 SGB VI

1. § 101 Abs. 3 SGB VI erfasst nicht die - unmittelbare - Kürzung von Hinterbliebenenrenten. 2. Der Besitzschutz des § 88 Abs. 2 Satz 1 SGB VI erfasst nicht nur die persönlichen Entgeltpunkte, sondern erstreckt sich vielmehr ausnahmslos auf alle bisherigen persönlichen Entgeltpunkte der Vorrente. 3. § 101 Abs. 3 SGB VI verdrängt nicht die Vorschrift des § 88 Abs. 2 SGB VI.

Tenor

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Sozialgerichts Köln vom 22.2.2021 geändert und der Bescheid der Beklagten vom 8.4.2020 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 28.8.2020 aufgehoben.

Die Beklagte trägt die erstattungsfähigen außergerichtlichen Kosten des Klägers in beiden Rechtszügen.

Der Beklagten werden Kosten gemäß § 192 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 SGG i.H.v. 500 Euro auferlegt.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB VI § 64 Nr. 1; SGB VI § 66 Abs. 1 Nr. 4; SGB VI § 66 Abs. 2 Nr. 2; SGB VI § 76; SGB VI § 88 Abs. 2 S. 1; SGB VI § 101 Abs. 3 S. 1; SGB VI § 101 Abs. 4; SGB VI § 101 Abs. 5; SGB VI § 102 Abs. 5;

Tatbestand