FG München - Urteil vom 07.01.2002
13 K 1406/00
Normen:
AO § 169 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 ; AO § 171 Abs. 10 ; AO § 171 Abs. 3 S. 1 ; AO § 171 Abs. 3 S. 3 (a.F.) ; EStG (1977) § 10d S. 3 ;

Regel-Festsetzungsverjährung für ESt (4 Jahre); Ablaufhemmungen gem. § 10 d Satz 3, 2. Halbsatz EStG (1977), § 173 Abs. 3 und 10 AO; inhaltliche Reichweite des Grundsatzes von Treu und Glauben (wirkt nicht anspruchsbegründend); Durchführung des Verlustrücktrages nach 1976 nach § 10 d EStG

FG München, Urteil vom 07.01.2002 - Aktenzeichen 13 K 1406/00

DRsp Nr. 2002/14614

Regel-Festsetzungsverjährung für ESt (4 Jahre); Ablaufhemmungen gem. § 10 d Satz 3, 2. Halbsatz EStG (1977), § 173 Abs. 3 und 10 AO; inhaltliche Reichweite des Grundsatzes von Treu und Glauben (wirkt nicht anspruchsbegründend); Durchführung des Verlustrücktrages nach 1976 nach § 10 d EStG

1. Die Vorschrift des § 173 Abs. 3 Satz 1 AO setzt einen unmissverständlichen Antrag auf eine bestimmte Steuerfestsetzung oder Aufhebung oder Änderung einer bestimmten Steuerfestsetzung voraus. 2. § 171 Abs. 10 gilt nur für Grundlagenbescheide und ist auf die spezielle Korrekturvorschrift des § 10 d Sätze 2 und 3 EStG 1977 nicht anwendbar. Der Bescheid für das Verlustentstehungsjahr (hier: 1977) ist für das Verlustabzugsjahr (1976) gerade nicht verbindlich, da über die Abziehbarkeit eines negativen Gesamtbetrags der Einkünfte erst im Bescheid für das Verlustabzugsjahr entschieden wird.

Normenkette:

AO § 169 Abs. 2 S. 1 Nr. 2 ; AO § 171 Abs. 10 ; AO § 171 Abs. 3 S. 1 ; AO § 171 Abs. 3 S. 3 (a.F.) ; EStG (1977) § 10d S. 3 ;

Tatbestand:

I.

Der Kläger war in der BRD bis Ende 1976 als Rechtsanwalt tätig und verlegte im Dezember 1976 seinen Wohnsitz ins Ausland. Der Berichterstatter nimmt Bezug auf den Tatbestand des Gerichtsbescheids vom 07. Dezember 1995 Az. 8 K 5406/89 (Bl. 644 - 650 FG-Akte III 8 K 5406/89).