BGH - Urteil vom 16.05.2006
XI ZR 6/04
Normen:
HWiG § 1 § 3 (Fassung bis 30. September 2000) ; BGB (a.F.) § 123 § 276 ;
Fundstellen:
BB 2006, 1588
BGHReport 2006, 1036
BGHZ 168, 1
BKR 2006, 337
DB 2006, 1424
DNotZ 2006, 839
DStR 2006, 1190
EuZW 2006, 440
JZ 2006, 1067
JuS 2006, 841
MDR 2006, 1059
NJW 2006, 2099
NZM 2006, 550
VersR 2007, 1232
WM 2006, 1194
WM 2006, 1840
ZGS 2006, 266
ZIP 2006, 1187
ZIP 2006, 1579
ZfIR 2006, 623
Vorinstanzen:
OLG Hamm, vom 01.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 5 U 125/03
LG Dortmund, vom 04.04.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 504/02

Rückabwicklung bei Widerruf von Realkreditverträgen; Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs des Verbrauchers wegen unterbliebener Widerrufserklärung; Voraussetzungen eines eine Aufklärungspflicht auslösenden konkreten Wissensvorsprungs der finanzierenden Bank

BGH, Urteil vom 16.05.2006 - Aktenzeichen XI ZR 6/04

DRsp Nr. 2006/18718

Rückabwicklung bei Widerruf von Realkreditverträgen; Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs des Verbrauchers wegen unterbliebener Widerrufserklärung; Voraussetzungen eines eine Aufklärungspflicht auslösenden konkreten Wissensvorsprungs der finanzierenden Bank

»a) Auch angesichts der Urteile des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften vom 25. Oktober 2005 (Rs. C-350/03, WM 2005, 2079 ff. Schulte und Rs. C-229/04, WM 2005, 2086 ff. Crailsheimer Volksbank) verbleibt es dabei, dass der Darlehensgeber im Fall des wirksamen Widerrufs (§ 1 Abs. 1 HWiG) eines Realkreditvertrages gemäß § 3 Abs. 1 HWiG Anspruch auf Erstattung des ausgezahlten Nettokreditbetrages sowie auf dessen marktübliche Verzinsung hat (Fortsetzung von BGHZ 152, 331).b) Der im Anschluss an die Urteile des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften vom 25. Oktober 2005 (Rs. C-350/03, WM 2005, 2079 ff. Schulte und Rs. C-229/04, WM 2005, 2086 ff. Crailsheimer Volksbank) in Rechtsprechung und Literatur erwogene Schadensersatzanspruch des Verbrauchers wegen unterbliebener Widerrufsbelehrung scheidet jedenfalls in all den Fällen aus, in denen der Verbraucher bei Abschluss des Darlehensvertrages bereits an seine Erklärung zum Abschluss des Immobilienkaufvertrags gebunden ist.