FG Köln - Urteil vom 28.01.2010
2 K 4328/03
Normen:
EStG § 50d Abs. 1 Satz 2; EStG Anlage 2; KStG § 8b Abs. 1 Satz 1; Richtlinie 2003/123/EG; EStG § 43b;

Societé par actions simplifiée, Mutter-Tochter-Richtlinie

FG Köln, Urteil vom 28.01.2010 - Aktenzeichen 2 K 4328/03

DRsp Nr. 2010/23095

Societé par actions simplifiée, Mutter-Tochter-Richtlinie

1. Die"Societé par actions simplifiée" französischen Rechts ist bis zur Änderung der Mutter-Tochter-Richtlinie durch die Richtlinie 2003/123/EG des Rates vom 22.12.2003 von § 43b Abs. 2 S. 1 EStG i.V.m. Anlage 2 zu § 43b EStG nicht erfasst. 2. Die Erstattung von Kapitalertragsteuern kann in analoger Anwendung von § 8b Abs. 1 S. 1 KStG i.V.m. § 50d Abs. 1 EStG nur beim örtlich zuständigen Finanzamt beantragt werden.

Normenkette:

EStG § 50d Abs. 1 Satz 2; EStG Anlage 2; KStG § 8b Abs. 1 Satz 1; Richtlinie 2003/123/EG; EStG § 43b;

Tatbestand:

Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob die Klägerin für eine im Jahr 2001 erfolgte Gewinnausschüttung ihrer Tochtergesellschaft die Erstattung der einbehaltenen und abgeführten Kapitalertragsteuer beanspruchen kann.

Die Klägerin ist eine in Frankreich ansässige Kapitalgesellschaft in der Rechtsform einer "société par actions simplifiée" (S.A.S.). Sie ist alleinige Anteilseignerin der A GmbH mit Sitz in Deutschland.

Aufgrund des Bescheids des Beklagten vom 8. März 2001 war die A GmbH berechtigt, den Steuerabzug für Kapitalerträge i.S. des § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG i.H.v. 5 % vorzunehmen.