FG Köln - Urteil vom 28.01.2010
2 K 3527/02
Normen:
FVG § 5 Abs. 1 Nr. 2; EStG § 44 Abs. 1 S 2; EStG § 44d Abs. 2; EStG § 50d Abs. 2 S 1; Mutter-Tochter-Richtlinie Art. 2;

Société par actions simplifiée keine durch Mutter-Tochter-Richtlinie begünstigte Gesellschaft

FG Köln, Urteil vom 28.01.2010 - Aktenzeichen 2 K 3527/02

DRsp Nr. 2010/8254

"Société par actions simplifiée" keine durch Mutter-Tochter-Richtlinie begünstigte Gesellschaft

1. § 44d Abs. 2 S. 1 EStG i.V.m. Anlage 7 zu § 44d EStG erfasste bis zur Änderung der Mutter-Tochter-Richtlinie durch die Richtlinie 2003/123/EG des Rates vom 22.12.2003 nicht die "Société par actions simplifiée" französischen Rechts. 2. Eine vollständige Freistellung von der Pflicht zur Einbehaltung von Kapitalertragsteuern kann nur nach § 8b Abs. 1 S. 1 KStG i.V.m. § 50d Abs. 1 EStG gegenüber dem örtlich zuständigen Finanzamt geltend gemacht werden.

Normenkette:

FVG § 5 Abs. 1 Nr. 2; EStG § 44 Abs. 1 S 2; EStG § 44d Abs. 2; EStG § 50d Abs. 2 S 1; Mutter-Tochter-Richtlinie Art. 2;

Tatbestand:

Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob die Klägerin für Gewinnausschüttungen ihrer im Inland ansässigen Tochtergesellschaft die vollständige Freistellung von der Kapitalertragsteuer beanspruchen kann.

Die Klägerin ist eine in Frankreich ansässige Kapitalgesellschaft. Bis zum Jahr 2002 war sie eine Gesellschaft in der Rechtsform einer "société par actions simplifiée" (S.A.S.). Seit 2002 ist sie eine "société anonyme". Sie ist alleinige Anteilseignerin der N GmbH mit Sitz in U (im Folgenden: N-GmbH).