FG Hamburg - Urteil vom 02.07.2010
6 K 193/09
Normen:
AO § 227; FGO § 102;

Steuererlass aus sachlichen Billigkeitsgründen

FG Hamburg, Urteil vom 02.07.2010 - Aktenzeichen 6 K 193/09

DRsp Nr. 2010/23032

Steuererlass aus sachlichen Billigkeitsgründen

Die Erhebung (Einziehung) eines Körperschaftsteueranspruchs, dessen Entstehung allein auf die 'zusammengeballte' Erstattung von in den Vorjahren zu Unrecht erhobener Umsatzsteuer zurückzuführen ist, kann sachlich unbillig sein.

Normenkette:

AO § 227; FGO § 102;

Tatbestand:

Streitig ist der Erlass von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag für das Jahr 2005.

Die Klägerin betreibt mehrere Automatenspielhallen. Im Rahmen dieser Geschäftstätigkeit erwirtschaftete sie in den Jahren bis 2004 fast ausschließlich Verluste. Aus diesem Grund fiel auch keine Körperschaftsteuer an. Der auf den 31.12.2004 festgestellte Verlustvortrag betrug 6.902.714,00 EUR (s. Tabelle 1):

Entwicklung des Verlustvortrags und des zvE

GdEVerlustabzugzvE

Verlustvortrag 31.12.19933.223.443

1994 -654.487 654.487 -654.487

1995 331.474 -331.474 0

1996 -171.544 171.544 -171.544

1997 -477.854 477.854 -477.854

1998-1.181.576 1.181.576-1.181.576

1999-1.918.045 1.918.045-1.918.045

2000-2.446.263 2.446.263-2.446.263

2001-1.550.561 1.550.561-1.550.561

Zwischensumme DM 11.292.299

Euro 5.773.661

2002 102.105 -102.105 0

2003 -652.194 652.194 -652.194

2004 -578.964 578.964 -578.964

Verlustvortrag 31.12.2004 6.902.714

20052.834.319 -2.100.591 733.728

Verlustvortrag 31.12.20054.802.122