BFH - Urteil vom 07.08.2002
I R 99/00
Normen:
FGO §§ 67 155 ; ZPO §§ 66 239 ff. ; UmwG (1995) § 123 Abs. 3 Nr. 2 § 133 Abs. 1 S. 1 § 135 Abs. 1 S. 1 ;
Fundstellen:
BB 2003, 89
BFH/NV 2003, 267
BFHE 199, 489
DStRE 2003, 190
GmbHR 2003, 245
NJW 2003, 1479
NZG 2003, 239
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 20.07.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 67/95

Steuerschuldnerschaft nach Ausgliederung

BFH, Urteil vom 07.08.2002 - Aktenzeichen I R 99/00

DRsp Nr. 2003/1426

Steuerschuldnerschaft nach Ausgliederung

»1. Bei einer Ausgliederung durch Neugründung gemäß § 123 Abs. 3 Nr. 2 UmwG 1995 ist der übernehmende Rechtsträger nicht Gesamtrechtsnachfolger des übertragenden Rechtsträgers. Dieser bleibt deshalb Steuerschuldner. Er bleibt auch Beteiligter eines anhängigen Aktivprozesses (Anschluss an BGH-Urteil vom 6. Dezember 2000 XII ZR 219/98, NJW 2001, 1217). 2. Im Verfahren über eine Anfechtungsklage ist eine subjektive Klageänderung nicht sachdienlich, wenn der angefochtene Verwaltungsakt weder gegen den in den Prozess eintretenden Beteiligten ergangen ist noch gegen diesen wirkt (Bestätigung des Senatsurteils vom 28. Oktober 1970 I R 72/68, BFHE 100, 353, BStBl II 1971, 26).«

Normenkette:

FGO §§ 67 155 ; ZPO §§ 66 239 ff. ; UmwG (1995) § 123 Abs. 3 Nr. 2 § 133 Abs. 1 S. 1 § 135 Abs. 1 S. 1 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten in der Sache darum, ob und ggf. mit welchem Inhalt der ursprünglichen Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin) seitens des Beklagten und Revisionsklägers (Finanzamt --FA--) im Hinblick auf die steuerliche Behandlung von Wechselschulden als Dauerschulden i.S. von § 12 Abs. 2 Nr. 1 des Gewerbesteuergesetzes (GewStG) eine verbindliche Zusage gemäß § 204 der Abgabenordnung (AO 1977) gegeben wurde.