OLG München - Beschluss vom 10.03.2015
31 Wx 60/15
Normen:
FamFG § 378; HGB § 108; HGB § 161 Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2015, 706
DStR 2015, 12
NJW 2015, 1616
NJW 2015, 6
NJW
NotBZ 2015, 471
ZIP 2015, 735
Vorinstanzen:
AG München, vom 09.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen HRA 41722

Umfang der Vollmacht des Urkundsnotars nach Beurkundung eines Verschmelzungsvertrages

OLG München, Beschluss vom 10.03.2015 - Aktenzeichen 31 Wx 60/15

DRsp Nr. 2015/4651

Umfang der Vollmacht des Urkundsnotars nach Beurkundung eines Verschmelzungsvertrages

Die Beurkundung eines Verschmelzungsvertrages zwischen der Kommanditistin einer KG (hier: GmbH) und einer anderen Gesellschaft (hier: AG) begründet nicht die Vermutung einer Vollmacht des Urkundsnotars für die übrigen Gesellschafter der KG zur Anmeldung des Gesellschafterwechsels bei der KG.

Tenor

Die Beschwerde gegen die Zwischenverfügung des Amtsgerichts München -Registergericht - vom 09.02.2015 wird zurückgewiesen.

Normenkette:

FamFG § 378; HGB § 108; HGB § 161 Abs. 2;

Gründe

I.

Der Urkundsnotar hatte am 06.11.2014 die Verschmelzung der S. GmbH sowie einer weiteren Gesellschaft auf die S. AG beurkundet. Die S. GmbH war Kommanditistin der B. GmbH & Co. KG. Zu deren Registerblatt reichte der Notar am 29.01.2015 folgende Anmeldung ein:

"Aufgrund der Erklärungen in meiner Urkunde vom 06.11.2014 ... melde ich, der

unterzeichnende Notar, hiermit gemäß § 378 Abs. 2 FamFG zur Eintragung in das

Handelsregister an:

[Spalte 5]

c) Kommanditisten, Mitglieder:

Infolge Verschmelzung ausgeschieden als Kommanditist:

S. GmbH, ...

Hierfür im Wege der Gesamtrechtsnachfolge gemäß § 20 UmwG eingetreten als Kommanditist:

S. AG, ..."