LSG Bayern - Urteil vom 08.02.2023
L 12 KA 31/22
Normen:
SGG § 12 Abs. 3 S. 1; SGB V § 106b Abs. 2a S. 1; SGB V § 106c Abs. 3 S. 1 und S. 4; SGB V § 106 Abs. 1; SGB V § 106 Abs. 2 S. 1 Nr. 2; SGB V § 34 Abs. 1 S. 4 Nr. 1;
Vorinstanzen:
SG München, vom 23.06.2022 - Vorinstanzaktenzeichen S 38 KA 145/21

Unzulässige Verordnung von ArzneimittelnAusschluss der Verordnungsfähigkeit eines ArzneimittelsVerordnungsregress gegen KassenarztZulässigkeit der Verordnung von Spasmo Mucosolvan SaftZulässigkeit der Verordnung von Mucospas Saft

LSG Bayern, Urteil vom 08.02.2023 - Aktenzeichen L 12 KA 31/22

DRsp Nr. 2023/12819

Unzulässige Verordnung von Arzneimitteln Ausschluss der Verordnungsfähigkeit eines Arzneimittels Verordnungsregress gegen Kassenarzt Zulässigkeit der Verordnung von Spasmo Mucosolvan Saft Zulässigkeit der Verordnung von Mucospas Saft

Im Wege der teleologischen Reduktion ist § 106b Abs. 2a Satz 1 SGB V für die Fallgruppe unzulässiger Verordnungen von Arzneimitteln bei Ausschluss der Verordnungsfähigkeit nicht anwendbar.

Tenor

I.

Auf die Berufung der Klägerin wird das Urteil des Sozialgerichts München vom 23. Juni 2022 (S 38 KA 145/21 - nach Verbindung) sowie die Bescheide der Beklagten vom 14.07.2021 und 18.08.2021 aufgehoben und die Beklagte verpflichtet, erneut über die Anträge der Klägerin unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu entscheiden.

II.

Die Kosten des Verfahrens erster und zweiter Instanz mit Ausnahme der Kosten der Beigeladenen zu 2) tragen die Beklagte und die Beigeladene zu 1) je zur Hälfte.

III.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

SGG § 12 Abs. 3 S. 1; SGB V § 106b Abs. 2a S. 1; SGB V § 106c Abs. 3 S. 1 und S. 4; SGB V § 106 Abs. 1; SGB V § 106 Abs. 2 S. 1 Nr. 2; SGB V § 34 Abs. 1 S. 4 Nr. 1;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten im Zusammenhang mit einem Verordnungsregress darüber, ob die in § 106b Abs. 2a SGB V vorgesehene Differenzberechnung auch auf Nachforderungen wegen nichtverordnungsfähigen Arzneimitteln Anwendung findet.