LSG Bayern - Beschluss vom 16.03.2018
L 5 KR 680/17 B
Normen:
SGB IV § 28e; SGB IV § 28h; SGB VII § 150 Abs. 2 S. 2; AO (1977) § 191; GG Art. 12;
Vorinstanzen:
SG Landshut, vom 16.10.2017 - Vorinstanzaktenzeichen S 6 KR 391/16

Unzulässigkeit eines Haftungsbescheides im Beitragsrecht des SGB IVErmessensanforderungen an einen Beitragsbescheid bei Gesamtschuldnerschaft

LSG Bayern, Beschluss vom 16.03.2018 - Aktenzeichen L 5 KR 680/17 B

DRsp Nr. 2018/5111

Unzulässigkeit eines Haftungsbescheides im Beitragsrecht des SGB IV Ermessensanforderungen an einen Beitragsbescheid bei Gesamtschuldnerschaft

1. Das Beitragsrecht des SGB IV enthält keine Rechtsgrundlage für einen Haftungsbescheid. 2. Besteht für Beitragsforderungen Gesamtschuldnerschaft muss der Beitragsbescheid eine Ermessensausübung beinhalten.

Der Sozialversicherungsträger hat nach der Rechtsprechung des BSG (Urt. v. 30.03.2017 - B 2 U 10/15 R) aus verfassungsrechtlichen Gründen ein Ermessen, welcher der Gesamtschuldner in welchem Umfange in Anspruch genommen wird.

Tenor

Auf die Beschwerde der Klägerin wird der Beschluss des Sozialgerichts Landshut vom 16.10.2017 aufgehoben.

Normenkette:

SGB IV § 28e; SGB IV § 28h; SGB VII § 150 Abs. 2 S. 2; AO (1977) § 191; GG Art. 12;

Gründe

I.