FG Münster - Urteil vom 26.01.2006
8 K 2472/03 E
Normen:
EStG § 24 Nr. 1c ; HGB § 89b ; EStG (1998) § 34 ; EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 § 34 Abs. 2 ;
Fundstellen:
EFG 2006, 1441

Verfassungsmäßigkeit der sog. Fünftel-Regelung des § 34 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002

FG Münster, Urteil vom 26.01.2006 - Aktenzeichen 8 K 2472/03 E

DRsp Nr. 2006/20889

Verfassungsmäßigkeit der sog. Fünftel-Regelung des § 34 EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002

1. Die Fünftel-Regelung des § 34 EStG i.d.F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 ist verfassungsgemäß. Die stärkere Belastung als nach dem vorher geltenden sog. halben Steuersatz des § 34 EStG verstößt nicht gegen Grundsätze des Vertrauensschutzes. 2. Dies gilt auch dann, wenn sich der Betroffen bereits im Jahr 1968 für den Ausgleichsanspruch nach § 89 b HGB entschlossen hat.

Normenkette:

EStG § 24 Nr. 1c ; HGB § 89b ; EStG (1998) § 34 ; EStG i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002 § 34 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Zu entscheiden ist, ob die Besteuerung eines Ausgleichsanspruches des Klägers (Kl.) nach § 89 b Handelsgesetzbuch (HGB) durch die sogenannte Fünftel-Regelung des § 34 Einkommensteuergesetz (EStG) in der Fassung des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 (Steuerentlastungsgesetz) vom 24. März 1999 (Bundesgesetzblatt I 1999, 402, BStBl. I 1999, 304 - § 34 EStG 1999/2000) mit verfassungsrechtlichen Vorgaben vereinbar ist.

Die Kl. sind unbeschränkt steuerpflichtig und werden gemeinsam zur Einkommensteuer veranlagt. Der im Jahre 1935 geborene Kl., vollendete im Jahre 2000 sein 65. Lebensjahr. In diesem Jahr beendete er auch seine berufliche Tätigkeit als selbständiger Versicherungsvertreter.