FG München - Urteil vom 23.05.2001
9 K 606/00
Normen:
EStG § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Buchst. b ; GG Art. 3 Abs. 1 ; EStG § 22 Nr. 2 ;

Verfassungswidrigkeit der Besteuerung von Spekulationsgewinnen nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst. b EStG; Handel mit Optionsrechten als Spekulationseinkünfte nach § 23 EStG 1997 (Streitjahre vor 1999); Einkommensteuer 1989 bis 1992 und 1994

FG München, Urteil vom 23.05.2001 - Aktenzeichen 9 K 606/00

DRsp Nr. 2002/5249

Verfassungswidrigkeit der Besteuerung von Spekulationsgewinnen nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst. b EStG; Handel mit Optionsrechten als Spekulationseinkünfte nach § 23 EStG 1997 (Streitjahre vor 1999); Einkommensteuer 1989 bis 1992 und 1994

1. Trotz des Bestehens von Vollzugsmängeln bei der einkommensteuerlichen Erfassung von Spekulationsgewinnen nach § 22 Nr. 2 i.V.m. § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst. b EStG verstößt die bis zum 31.12.1998 geltende Fassung der Vorschrift nicht gegen den Gleichheitssatz des Art. 3 Abs. 1 GG. 2. Private Veräußerungsgewinne, die aus dem innerhalb der Spekulationsfrist abgewickelten Handel mit Index- und Währungsoptionsrechten resultieren, sind nach § 22 Nr. 2 i.V.m. § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 b EStG in der bis einschließlich 1998 geltenden Fassung steuerbar.

Normenkette:

EStG § 23 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 Buchst. b ; GG Art. 3 Abs. 1 ; EStG § 22 Nr. 2 ;

Tatbestand:

Die Kläger sind in den Streitjahren 1989 bis 1992 sowie 1994 zur Einkommensteuer (ESt) zusammenveranlagte Ehegatten. Der Kläger war bis 1990 Mitglied des Vorstands der Bayerischen .... Die Klägerin ist Hausfrau.