BFH - Urteil vom 12.11.2020
V R 41/18
Normen:
VersStG 2014 § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 bis 3, Abs. 2 Satz 2; Richtlinie 2009/138/EG Art. 13 Nr. 13, Art. 157 Abs. 1 Unterabs. 1;
Fundstellen:
BFH/NV 2021, 1050
DStR 2021, 1426
DStRE 2021, 827
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 05.10.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 792/16

Versicherungsteuerpflicht von Protection & Indemnity-Versicherungen für auf den Marshallinseln registrierte Seeschiffe

BFH, Urteil vom 12.11.2020 - Aktenzeichen V R 41/18

DRsp Nr. 2021/9074

Versicherungsteuerpflicht von Protection & Indemnity-Versicherungen für auf den Marshallinseln registrierte Seeschiffe

Wenn lediglich der Inlandsbezug eines der Tatbestände in § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 bis 3 VersStG fehlt, die weiteren Tatbestandsvoraussetzungen aber erfüllt sind, kann eine Versicherungsteuerpflicht nicht mit § 1 Abs. 2 Satz 2 VersStG ("andere als die in Satz 1 genannten Risiken oder Gegenstände") begründet werden.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 05.10.2017 – 2 K 792/16 aufgehoben.

Die Versicherungsteueranmeldung für den Monat Februar 2014 vom 13.03.2014 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 19.02.2016 und die zu Protokoll des Finanzgerichts erklärte Änderung vom 05.10.2017 werden dahingehend geändert, dass die Versicherungsteuer um ... € niedriger festgesetzt wird.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

VersStG 2014 § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 bis 3, Abs. 2 Satz 2; Richtlinie 2009/138/EG Art. 13 Nr. 13, Art. 157 Abs. 1 Unterabs. 1;

Gründe

I.

Streitig ist, ob von der Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) vermittelte Protection & Indemnity-Versicherungen (P&I–Versicherungen) für auf den Marshallinseln registrierte Seeschiffe der Versicherungsteuer unterliegen.