BFH - Urteil vom 09.07.2003
I R 48/02
Normen:
FGO § 96 Abs. 1 § 118 Abs. 2 ; KStG § 1 Abs. 1 Nr. 6 §§ 4 8 Abs. 1 Abs. 3 S. 2 ; KStR (1995) Abschn. 28 Abs. 3 S. 4; KStR (1985/1990) Abschn. 27a Abs. 3 S. 4;
Fundstellen:
BB 2003, 2389
BFH/NV 2003, 1665
DB 2003, 2524
DStR 2003, 1874
GmbHR 2003, 1451
NVwZ 2004, 768
Vorinstanzen:
FG München, vom 14.05.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 3492/99

VGA bei Betrieben gewerblicher Art?

BFH, Urteil vom 09.07.2003 - Aktenzeichen I R 48/02

DRsp Nr. 2003/13177

VGA bei Betrieben gewerblicher Art?

»Zinsen für ein Darlehen, das eine Trägerkörperschaft einem Betrieb gewerblicher Art gewährt, führen insoweit zu vGA, als die Darlehensmittel eine unzureichende Eigenkapitalausstattung des Betriebs ausgleichen. Die dabei als Maßstab zugrundezulegende angemessene Eigenkapitalquote bestimmt sich im jeweiligen Einzelfall nach der Kapitalstruktur gleichartiger Unternehmen der Privatwirtschaft im maßgeblichen Zeitraum (Anschluss an BFH-Urteil vom 1. September 1982 I R 52/78, BFHE 137, 9, BStBl II 1983, 147); ihre Ermittlung obliegt dem FG.«

Normenkette:

FGO § 96 Abs. 1 § 118 Abs. 2 ; KStG § 1 Abs. 1 Nr. 6 §§ 4 8 Abs. 1 Abs. 3 S. 2 ; KStR (1995) Abschn. 28 Abs. 3 S. 4; KStR (1985/1990) Abschn. 27a Abs. 3 S. 4;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie betrieb in den Streitjahren 1993 bis 1995 ein Kurheim. Dieser Betrieb wurde sowohl durch Eigenkapital, unverzinsliches Gesellschafter-Fremdkapital (Verrechnungskonto), verzinsliches Gesellschafter-Fremdkapital (Darlehen) als auch (in geringem Umfang) durch sonstiges Fremdkapital finanziert.