Voraussetzungen einer vorbeugenden Unterlassungsklage; Weitergabe von Geschäftsdaten eines Bauträgers durch das Finanzamt im Rahmen einer Feststellung nach § 180 Abs. 2 AO an die Erwerber; Auswertung von Betriebsprüfungsberichten
FG Sachsen, Urteil vom 17.07.2008 - Aktenzeichen 2 K 23/07
DRsp Nr. 2008/19053
Voraussetzungen einer vorbeugenden Unterlassungsklage; Weitergabe von Geschäftsdaten eines Bauträgers durch das Finanzamt im Rahmen einer Feststellung nach § 180 Abs. 2AO an die Erwerber; Auswertung von Betriebsprüfungsberichten
1. Eine vorbeugende Unterlassungsklage ist zulässig, wenn substantiiert und in sich schlüssig dargetan wird, durch ein bestimmtes, künftig zu erwartendes Handeln einer Behörde in den Rechten verletzt zu sein, und dass ein Abwarten der tatsächlichen Rechtsverletzung unzumutbar ist, weil die Rechtsverletzung dann nicht oder nur schwerlich wieder gut zu machen ist.2. Im Sinne von LS 1 als vorbeugende Unterlassungsklage zulässig sind die Anträge des Bauträgers eines Sanierungsobjekts, der Finanzbehörde zu untersagen, ermittelte Geschäftsdaten wie den Rohgewinn im Rahmen eines Feststellungsverfahrens nach § 180 Abs. 2AO oder in einem Einspruchsverfahren an die Erwerber der sanierten Wohnungen weiterzuleiten oder zu offenbaren oder solche Daten in einen Prüfungsbericht aufzunehmen.3. Die Offenbarung von Geschäftsgeheimnissen des Bauträgers ist zulässig, soweit diese zur Begründung der von den Erwerbern der Wohnungen gegen den Feststellungsbescheid eingelegten Einsprüche erforderlich sind.
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