BFH - Urteil vom 22.10.2003
I R 36/03
Normen:
KStG § 8 Abs. 3 S. 2 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2004, 444
BFHE 204, 106
BStBl II 2004, 307
DB 2004, 409
DStR 2004, 310
GmbHR 2004, 369
NZG 2004, 534
ZIP 2004, 558
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 08.04.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 6661/02

Vorschüsse auf Gewinntantieme als vGA

BFH, Urteil vom 22.10.2003 - Aktenzeichen I R 36/03

DRsp Nr. 2004/1917

Vorschüsse auf Gewinntantieme als vGA

»1. Vereinbart eine GmbH mit ihrem beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer die Zahlung von Vorschüssen auf eine erst nach Ablauf des Wirtschaftsjahres fällige Gewinntantieme, so müssen die Voraussetzungen und die Zeitpunkte der vereinbarten Vorschusszahlungen im Einzelnen klar und eindeutig im Voraus festgelegt werden. Es genügt nicht, dem Gesellschafter-Geschäftsführer des Recht einzuräumen, angemessene Vorschüsse verlangen zu können.2. Zahlt eine GmbH ihrem Gesellschafter ohne eine entsprechende klare und eindeutige Abmachung einen unverzinslichen Tantiemevorschuss, so ist der Verzicht auf eine angemessene Verzinsung eine vGA (Anschluss an das Senatsurteil vom 17. Dezember 1997 I R 70/97, BFHE 185, 224, BStBl II 1998, 545). Dabei ist davon auszugehen, dass sich die GmbH und der Gesellschafter im Zweifel die Spanne zwischen banküblichen Soll- und Habenzinsen teilen (Anschluss an die Senatsurteile vom 28. Februar 1990 I R 83/87, BFHE 160, 192, BStBl II 1990, 649; vom 19. Januar 1994 I R 93/93, BFHE 174, 61, BStBl II 1994, 725).«

Normenkette:

KStG § 8 Abs. 3 S. 2 ;

Gründe: