BFH - Urteil vom 16.02.2023
III R 4/22
Normen:
FGO § 44 Abs. 2; FGO § 63 Abs. 1 Nr. 1; FGO § 63 Abs. 1 Nr. 2; FGO § 63 Abs. 2 Nr. 1; AO § 19 Abs. 1 S. 1; AO § 126; AO § 127; AO § 128; AO § 367 Abs. 2 S. 1; EStG § 62; EStG §§ 62ff; AO § 222; AO § 5; EStG 2017; EStG 2018; EStG 2019;
Fundstellen:
BFH/NV 2023, 838
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 21.12.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 194/20 AO

Wirksamkeit der Ablehnung der Stundung einer Kindergeldrückforderung durch den Inkasso-Service Kindergeld bei einer Arbeitsagentur

BFH, Urteil vom 16.02.2023 - Aktenzeichen III R 4/22

DRsp Nr. 2023/6895

Wirksamkeit der Ablehnung der Stundung einer Kindergeldrückforderung durch den Inkasso-Service Kindergeld bei einer Arbeitsagentur

NV: Die Ablehnung der Stundung einer Kindergeldrückforderung durch eine sachlich unzuständige Behörde wird nicht dadurch rechtmäßig, dass die für die Prüfung der Stundung sachlich und örtlich zuständige Familienkasse den Einspruch gegen den Ausgangsbescheid als unbegründet zurückweist.

Tenor

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 21.12.2021 – 1 K 194/20 Kg, AO wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Beklagte zu tragen.

Normenkette:

FGO § 44 Abs. 2; FGO § 63 Abs. 1 Nr. 1; FGO § 63 Abs. 1 Nr. 2; FGO § 63 Abs. 2 Nr. 1; AO § 19 Abs. 1 S. 1; AO § 126; AO § 127; AO § 128; AO § 367 Abs. 2 S. 1; EStG § 62; EStG §§ 62ff; AO § 222; AO § 5; EStG 2017; EStG 2018; EStG 2019;

Gründe

I.

Streitig ist die Stundung einer Kindergeldrückforderung.

Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) bezog für seinen Sohn laufend Kindergeld. Mit Bescheid vom 16.07.2019 hob die Familienkasse Nordrhein-Westfalen (NRW) Nord die Kindergeldfestsetzung rückwirkend ab Januar 2017 auf und forderte das für den Zeitraum Januar 2017 bis Juni 2019 gezahlte Kindergeld in Höhe von 6.651 € zurück. Der Aufhebungs- und Rückforderungsbescheid wurde bestandskräftig.