LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 19.07.2023
L 9 KR 60/22 WA
Normen:
SGB X § 44; SGB V § 229 Abs. 1 S. 1 Nr. 5; SGB V § 237 S. 1 Nr. 2 und S. 4; SGB XI § 57 Abs. 1 S. 1; SGG § 100; SGG § 160 Abs. 2 Nr. 1;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 29.01.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 73 KR 3473/18

Zahlung von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung aus einer FirmenrenteBeitragspflicht zur Kranken- und Pflegeversicherung aus einer FirmenrenteEinordnung einer Firmenrente als InvaliditätsrenteFlugdienstuntauglichkeit als Invalidität im Sinne des § 229 SGB VStatthaftigkeit der Widerklage des Sozialleistungsträgers

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19.07.2023 - Aktenzeichen L 9 KR 60/22 WA

DRsp Nr. 2023/12174

Zahlung von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung aus einer Firmenrente Beitragspflicht zur Kranken- und Pflegeversicherung aus einer Firmenrente Einordnung einer Firmenrente als Invaliditätsrente Flugdienstuntauglichkeit als Invalidität im Sinne des § 229 SGB V Statthaftigkeit der Widerklage des Sozialleistungsträgers

Eine Firmenrente, die bei Flugbegleitern ab Vollendung des 55. Lebensjahres als Überbrückungsleistung gezahlt wird, ist keine Leistung der betrieblichen Altersversorgung und damit nicht in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung beitragspflichtig. Einer Widerklage des Sozialleistungsträgers auf Feststellung fehlt dann das Rechtsschutzbedürfnis, wenn er insoweit durch Bescheid entscheiden könnte.

Tenor

Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 29. Januar 2020 geändert.

Die Bescheide der Beklagten vom 7. November 2017 und 19. Oktober 2018 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 20. November 2018 und des Teilanerkenntnisses von 25. Januar 2019 werden aufgehoben, soweit für die Zeit ab dem 1. Oktober 2018 Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung auf die Firmenrente nach § 2 TV LH ÜV erhoben wurden.