BFH - Urteil vom 18.10.2023
XI R 39/22
Normen:
FGO § 52d S. 1; FGO § 52d S. 2; FGO § 52a Abs. 4 S. 1 Nr. 2; GmbHG § 35 Abs. 1 S. 1; StBerG § 55d Abs. 2;
Fundstellen:
BB 2024, 405
StX 2024, 124
DB 2024, 572
StuB 2024, 200
AO-StB 2024, 63
BB 2024, 673
BFH/NV 2024, 489
ZIP 2024, 952
DStRE 2024, 484
GStB 2024, 18
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 18.11.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 175/22

Zulässigkeit einer im Jahr 2022 durch eine Steuerberatungsgesellschaft mbH per Telefax erhobenen Klage

BFH, Urteil vom 18.10.2023 - Aktenzeichen XI R 39/22

DRsp Nr. 2024/1971

Zulässigkeit einer im Jahr 2022 durch eine Steuerberatungsgesellschaft mbH per Telefax erhobenen Klage

Eine nach § 52d Satz 2 der Finanzgerichtsordnung -- FGO -- (noch) nicht nutzungspflichtige Prozessbevollmächtigte in Gestalt einer Steuerberatungsgesellschaft mbH wird nicht dadurch (im Sinne des § 52d Satz 1 FGO) nutzungspflichtig, dass ein nach § 52d Satz 1 FGO nutzungspflichtiger gesetzlicher Vertreter (§ 35 Abs. 1 Satz 1 des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung, § 55d Abs. 2 des Steuerberatungsgesetzes) gegenüber dem Gericht auftritt; der Umstand, dass der handelnde Rechtsanwalt außerhalb seiner Tätigkeit als Organ der Steuerberatungsgesellschaft mbH über eine Zulassung zur Anwaltschaft verfügt, führt zu keinem anderen Ergebnis (Anschluss an das Zwischenurteil des Bundesfinanzhofs vom 25.10.2022 - IX R 3/22, BFHE 278, 21, BStBl II 2023, 267 und den Beschluss des Bundesarbeitsgerichts vom 21.09.2023 - 10 AZR 512/20).

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird der Gerichtsbescheid des Niedersächsischen Finanzgerichts vom 18.11.2022 - 3 K 175/22 aufgehoben.

Die Sache wird an das Niedersächsische Finanzgericht zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

Diesem wird die Entscheidung über die Kosten des Verfahrens übertragen.

Normenkette:

FGO § 52d S. 1; FGO § 52d S. 2; FGO § 52a Abs. 4 S. 1 Nr. 2; GmbHG § 35 Abs. 1 S. 1; StBerG § 55d Abs. 2;

Gründe

I.