OLG Frankfurt/Main - Beschluss vom 03.01.2017
20 W 88/15
Normen:
UmwG § 1 Abs. 1 Nr. 4; UmwG § 191 Abs. 2; UmwG § 202 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3; UmwG § 202 Abs. 2; UmwG § 202 Abs. 3; AEUV § 49; AEUV § 54; EGV § 43; EGV § 48;
Fundstellen:
BB 2017, 1229
DB 2017, 779
DNotZ 2017, 381
GmbHR 2017, 420
IPRax 2017, 10
IPRax 2018, 91
NotBZ 2017, 311
ZIP 2017, 611
Vorinstanzen:
AG Frankfurt/Main, vom 02.02.2015

Zulässigkeit eines sog. Herausformwechsels einer deutschen GmbH in die Rechtsform einer S.r.l. italienischen Rechts

OLG Frankfurt/Main, Beschluss vom 03.01.2017 - Aktenzeichen 20 W 88/15

DRsp Nr. 2017/1944

Zulässigkeit eines sog. "Herausformwechsels" einer deutschen GmbH in die Rechtsform einer S.r.l. italienischen Rechts

1. Der "Herausformwechsel" einer deutschen GmbH nach Italien in die dortige Rechtsform einer S.r.l. ist unter Zugrundelegung der Rechtsprechung des EuGH zu Art. 49 und 54 AEUV bzw. vormals Art. 43 und 48 EGV grundsätzlich zulässig.2. Zur entsprechenden Anwendung von § 202 Abs. 1 Nr. 1 und 3, Abs. 2 und Abs. 3 UmwG durch das Registergericht auf einen derartigen "Herausformwechsel", für den Fall, dass die entsprechende Eintragung im Handelsregister in Rom/Italien bereits erfolgt ist.

Tenor

Das Registergericht wird angewiesen, die Anmeldung vom 15.09.2014 (unterschriftsbeglaubigt mit Urkunde Nr. .../2014 des Notars A, Stadt1) nicht aus den Gründen seines angefochtenen Beschlusses vom 02.02.2015 zurückzuweisen.

Normenkette:

UmwG § 1 Abs. 1 Nr. 4; UmwG § 191 Abs. 2; UmwG § 202 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 3; UmwG § 202 Abs. 2; UmwG § 202 Abs. 3; AEUV § 49; AEUV § 54; EGV § 43; EGV § 48;

Gründe

I.

Die Beschwerdeführerin ist derzeit im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main als Gesellschaft mit beschränkter Haftung eingetragen, wobei sich deren Stammkapital nach einer Erhöhung seit dem 14.06.2006 auf 500.000 € beläuft.