Wenn Sie als Steuerberater Botschaften über die Medien transportieren möchten – egal ob Pressemeldung, Vortragseinladung oder Stellungnahme zu einer steuerlichen Änderung – dann brauchen Sie einen guten Medienverteiler. Der Verteiler beeinflusst maßgeblich die Qualität Ihrer Pressearbeit und die Veröffentlichungsquote Ihrer Kanzlei-Informationen.
Steuerberatungskanzleien sind auf eine hohe Reputation und in aller Regel auf eine regionale Wahrnehmung angewiesen. Deswegen ist es wichtig, auch wirklich alle relevanten Medien in einer Region zu erreichen.
Neben Tageszeitungen, Anzeigenblättern und dem lokalen Rundfunk gibt es viele andere Medien, die interessant für Sie sein können.
Und je nach Thema sollten auch spezielle Redaktionen oder Journalisten von Ihren Meldungen erreicht werden. Ein umfangreicher und gut gepflegter Medienverteiler ist das A und O Ihrer Öffentlichkeitsarbeit und eine Grundvoraussetzung für deren Erfolg.
Bevor Sie den Medienverteiler erstellen
Ein guter Medienverteiler folgt einer klaren Strategie. Klären Sie deshalb vorab folgende Fragen:
- Aus welchen Gemeinden, Städten, Regionen kommen meine Mandanten?
- Hiervon hängt ab, welchen regionalen Umfang Ihr Verteiler haben wird.
- Wen möchte ich erreichen? Unternehmer, Privatpersonen, Vereine, öffentliche Einrichtungen?
- Von dieser Frage hängt ab, ob und ggf. welche Spezialmedien Sie in Ihren Verteiler integrieren sollten.
- In welcher Sparte möchte ich gerne gedruckt werden? Ist nur der Lokalteil interessant oder kommen auch die Sparten Kultur, Sport, Wirtschaft oder Vermischtes in Frage?
Halten Sie Augen und Ohren offen. Wo immer Sie auf Zeitungen, Auslagen oder Broschüren stoßen, nehmen Sie eine mit – und ergänzen Sie ggf. Ihren Verteiler um das Medium.
Sie können Ihren Verteiler optimieren, wenn Sie ab und zu nach neuen Medien Ihrer Region im Internet recherchieren. Suchworte könnten z.B. sein „Magazin“, „Zeitung“, „Medium“, „Portal“, „Zeitschrift“, „Redaktion“, „Lokalredaktion“ ergänzt um Ihre Stadt, Ihren Ort, Ihren Landkreis oder Ihre Region.
Versuchen Sie möglichst viele verschiedene Kombinationen, um viele Treffer zu generieren. Denken Sie auch an Onlinemedien. Diese gewinnen gerade lokal und regional immer mehr an Bedeutung.
Viele bekannte Institutionen bzw. Pressestellen haben bereits einen Medienverteiler. Fragen Sie bei der Pressestelle Ihrer Stadtverwaltung, Ihrem Landkreis, der IHK oder anderen bekannten Einrichtungen nach deren Verteiler – manchmal geben sie diese weiter, manchmal hüten sie aber ihren Verteiler auch wie einen persönlichen Schatz.
Wenn Sie Verteiler von Behörden oder Kollegen bekommen, nutzen Sie diese nur als Basis. Recherchieren Sie dennoch selbst und korrigieren, aktualisieren und ergänzen Sie ihn regelmäßig.
Falsche Glaubenssätze rund um den Medienverteiler
Folgende Glaubenssätze sind zwar weit verbreitet, aber dennoch falsch. Lassen Sie sich dadurch nicht verleiten, ihren Medienverteiler zu beschränken:
„Nur die Tageszeitung ist wichtig. Alles andere ist irrelevant.“
Falsch. Wenn es um regionale Themen geht, schauen Menschen nicht nur in ihre Tageszeitung. Gerade Anzeigenblätter erreichen viele Leser, die zudem mit einer anderen Aufmerksamkeit an die Lektüre herangehen (s. nächster Punkt).
„Anzeigenblätter – die liest doch kein Mensch.“
Falsch. Anzeigenblätter haben durch ihren Fokus auf die eigene Region eine hohe Bedeutung, da Menschen sich dafür interessieren, was bei Ihnen vor der Haustür passiert. Viele Leser schauen sich sogar gezielt die Anzeigen und redaktionellen Beiträge in diesen Zeitungen an – sie halten Ausschau nach günstigen und neuen Angeboten in ihrer Umgebung.
„Onlineportale und Stadtmagazine sind nur was für junge Leute“.
Falsch. Schon lange sind auch Menschen jenseits der vierzig online unterwegs. Online-Portale können einen hohen Spezialisierungsgrad haben und sprechen Ihre Leserschaft dann unabhängig vom Alter an.
„Vereinsmedien erzielen keine Wirkung außerhalb ihrer kleinen Leserschaft.“
Falsch. Vereinsmitglieder sind potenzielle Multiplikatoren. Wenn Sie dort einen interessanten Beitrag lancieren, haben Sie gute Chancen, dass Vereinsmitglieder dies weiterleiten – an Verwandte, Bekannte, Geschäftspartner etc.
„Meine Meldungen interessieren keine bestimmte Zielgruppe, deswegen schicke ich meine Meldungen nur an die bekannten und weitverbreiteten Medien.“
Falsch. Es kommt immer einzig und allein auf das Thema an, das Sie behandeln. Es ist sogar sehr zu empfehlen, dass Sie ganz gezielt solche Beiträge verfassen, mit denen Sie Ihre anvisierte Zielgruppe auf sich aufmerksam machen.
An welche Adresse schicken Sie Ihre Beiträge?
Setzen Sie vor allem auf die Mailadressen der Redaktionen. Diese sind langlebiger als Adressen von einzelnen Redakteuren, die z.B. aufgrund von Jobwechseln aus einer Redaktion ausscheiden. Kontrollieren Sie etwaige Fehlermeldungen und Rückläufer und aktualisieren Sie die falschen Adressen umgehend.
Erfolgskontrolle Ihres Medienverteilers
Prüfen Sie – falls Sie schon vorher Medieninformationen versendet haben – ob mit dem neuen Verteiler mehr Berichte über Sie erschienen sind oder nicht. Fragen Sie ggf. auch Freunde, Bekannte oder Kollegen, ob sie einen bestimmten Bericht wahrgenommen/gelesen haben.
Wenn Sie einen umfassenden Eindruck haben möchten und nicht alle Medien selbst prüfen können, können Sie einen professionellen Clipping-Anbieter beauftragen. Solche Dienstleister scannen alle Medien und erstellen gegen Entgelt eine individuelle Medienschau.
Ein Tipp zum Schluss: Ein Presseverteiler ist niemals fertig, sondern entwickelt sich immer weiter. Also in regelmäßigen Abständen aktualisieren und nach personellen Veränderungen in den Redaktionen und neuen Medien in der Region recherchieren.